PARIS. Mit einer antisemitisch motivierten Gruppenvergewaltigung haben drei Jugendliche im Alter von zwölf und 13 Jahren viele Franzosen erschüttert. Die muslimischen Täter mißbrauchten die Zwölfjährige offenbar nur deswegen, weil sie aus einem jüdischen Elternhaus kommt und dies bisher aus Angst verschwiegen hatte. Sie bedrohten das Kind auch mit dem Tod.
Das Verbrechen geschah in Courbevoie, einer 82.000-Einwohner-Stadt im Speckgürtel von Paris. Die Täter paßten das Mädchen am Sonnabend im dortigen Henri-Regnault-Park ab und zwangen es in einen leerstehenden Schuppen. Laut einer Polizeimeldung beschimpften sie es als „schmutzige Jüdin“ und vergewaltigten das Kind nacheinander brutal.
Gruppenvergewaltigung und Morddrohung
Nach dem Martyrium offenbarte sich das Opfer seinen Eltern, die die Polizei einschalteten. Zwei Tage später nahmen die Beamten die mutmaßlichen Täter fest. Ihnen werfen die Ermittler schwere Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, Erpressung, Morddrohungen, Körperverletzung und Beleidigung vor.
Am Dienstag wurden die Heranwachsenden einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Sie befinden sich in einem Gewahrsam für Minderjährige. Einige französische Medien berichten, einer der Vergewaltiger sei mit dem Mädchen liiert gewesen und habe es nicht ertragen, daß dieses ihm seine jüdischen Wurzeln verheimlicht habe. Daher habe er sich mit seinen Komplizen zu der Gruppenvergewaltigung entschlossen. (fh)